Immer wieder hetzt die NPD gegen Flüchtlinge und schürt Ängste, Ressentiments und Vorurteile in breiten Teilen der Bevölkerung. Ausgerechnet in MV, einem Flächenland mit einem weit unterdurchschnittlichen Anteil an Flüchtlingen in der Bevölkerung, malen NPD und Nazi-Kameradschaften das Schreckensszenario einer „Ausländerflut“ an die Wand.
Nun will die NPD – provokativ am Jahrestag der Reichpogromnacht von 1938 – am 9. November durch Friedland marschieren, um gegen das dortige Flüchtlingsheim zu hetzten. In einem entsprechenden Aufruf heißt es unter anderem:
„Die Unterkünfte für Asylanten [platzen] schon jetzt aus allen Nähten. Die Leidtragenden sind in erster Linie die Einheimischen, denen die Fremden sprichwörtlich vor die Nase gesetzt werden. Die Unterbringung erfolgt meist in sozialen Brennpunkten, was für zusätzliches Konfliktpotential sorgt. Im sächsischen Chemnitz wurden Ende September bei Ausschreitungen zwischen Bewohnern des dortigen Asylheims 21 Menschen verletzt. Strafrechtliche Ermittlungen wegen schwerer Körperverletzung und Brandstiftung wurden eingeleitet. Aber auch in unserer Heimat kam es wiederholt zu Gewaltorgien in den Asylunterkünften. In der Neubrandenburger Unterkunft zertrümmerten Asylanten ihre Einrichtung und sorgten für eine Spur der Verwüstung.“
Kulturelle Erklärungsansätze für gesellschaftliche Missstände verstellen jedoch den Blick auf ihre vielfältigen sozialen und strukturellen Ursachen. Die Gründe für gesellschaftliche Probleme liegen nicht bei Minderheiten, auf die sie projiziert werden. Sie sind unter anderem im kapitalistischen Wirtschaftssystem begründet, welches mit dem Dogma der Profitmaximierung die Konkurrenz als einzige Form des Wirtschaftens hervorbringt und somit die Wurzel für prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Massenentlassungen – sprich: die gesamte Ellenbogengesellschaft – darstellt. So wird existenzielle Unsicherheit in der Bevölkerung gestiftet, welche schnell zum Nährboden für menschenfeindliche Ressentiments und Ideologien wird.
Die Lösung dafür kann nicht darin liegen, Vorurteile und Hass zu streuen und verschiedene gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen. Der Ausweg kann nur die gemeinsame und solidarische Überwindung dieses Systems sein! Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gilt es entschieden entgegenzutreten, egal ob in Friedland oder anderswo!
Gegen den Naziaufmarsch am 9. November 2013 in Friedland!
Kein Mensch ist illegal! Refugees welcome!
Stil loving bleiberecht!
Achtet auf weitere Ankündigungen!
Mehr Infos findet ihr hier und auf unserer Facebookseite unter facebook.com/stilllovingbleiberecht.
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